About Me

My photo
In August 2011 the puzzle of my randomising symptoms finally got a name: chronic persistant lyme and neuroborreliosis. I created this blog to find and provide sharing. I guess you must be lymean to understand. ******************************** Im August 2011 bekamen all die diversen Symptome, Schmerzen, Probleme und Problemchen einen gemeinsamen Titel: chronische persistierende Lyme Neuroborreliose. Ich habe diesen Blog eröffnet, um Erfahrungen teilen zu können. Borreliose macht einsam, vielleicht muss man Borreliose haben, um das zu verstehen.

Wednesday, July 24, 2013

Be-deuten

Geben wir es doch zu,
wir alle wollen jemandem etwas bedeuten,
wahr genommen werden -
und das geht nur, wenn uns jemand (richtig) deutet.

Wie ich darauf komme?
Nun - ich war viele Jahre auf der Suche
nach den richtigen Deutungen, Wahrheitssuche.
Wohl mit dem Ziel, die Welt
und damit auch mich selbst
als Teil der Schöpfung richtigen deuten,
also wahrnehmen zu können.

Ehrlich gesagt, ich war deutungs-süchtig.
Heute bin es nicht mehr.
Ich kann auch wahrnehmen, ohne zu deuten.
Ist deshalb nicht weniger wahr.

Früher fand ich es so aufregend,
die versteckten Bedeutungen zu finden.
Ein Schnupfen? Nase voll.. wovon?
Im Stau stehen? Wo im Leben ist Energie gestaut?
Und.. und.. und.
Und am schönsten war es doch,
jemandem diese Bedeutungen mitzuteilen.

Heute finde ich das nicht mehr schön,
auch nicht mehr aufregend,
ja manchmal geradezu aufdringlich und rüde.

Was hat sich geändert? 

Ich finde mich plötzlich "auf der anderen Seite".
Und da sieht alles anders aus, wie wohl immer.
Jetzt legen die Anderen Bedeutungen in meine Aussagen.
Ob ich will oder nicht.
Und meistens will ich nicht.
Geht total an meinen Bedürfnissen vorbei.

Oft teilen wir uns nur um des Teilens willen mit.
Da geht es nicht um Bedeutung sondern um Anteilnahme.
Ein verständnisvoller Blick, ein Hauch Mitgefühl,
das zählt mehr als die ausgeklügeltsten Interpretationen.

Geben wir uns doch die Eigenkompetenz zurück,
geben wir das Helfersyndrom und die Lehrerattitüde auf.
Respekt auf Augenhöhe tut so gut.
Wir spüren doch alle selbst am besten,
wann für uns der richtige Moment
für eine neue Erkenntnis, einen weiteren Schritt ist.

Ach ja, Bedeutung von Krankheiten....
Klar habe ich mir auch schon meine Gedanken
über Borreliose gemacht
und werde sie in einem passenden Moment festhalten.

Tja, Bedeutungen fallen mir schon dazu ein... aber eine Lösung? 

2 comments:

  1. Diesen Beitrag finde ich super. Ich bin also nicht allein. Als lebte jemand mit meinen Erlebnissen, Gefühlen und Gedanken in einem anderen Körper mein Leben. Ich weiß, was du fühlst und umgekehrt. Aber ist es nicht eine bittere Ironie, dass wir als ehemalige Be-Deuter nun ratlos dastehen, wenn es um uns und die Borreliose geht?

    Leider habe ich kein positives Umfeld, sondern bin ständig Vorwürfen ausgesetzt angesichts meiner verminderten Leistungsfähigkeit und nicht mehr vorhandenen Stressresistenz. Deshalb werde ich in absehbarer Zeit testen, ob meine Deutungen über ein Leben nach dem Tod zutrafen.

    ReplyDelete
    Replies
    1. Hee bitte tu das nicht! Es ist sicher eine der härtesten Prüfungen, die man sich so ausdenken kann diese Krankheit, dennoch kann es sich mit ein bisschen Geduld und Hilfe von außen und innen aus dir (z.b. bedingungslose Liebe für dich in jeder Situation) noch zum guten kommen. Ja vllt stellt es sich ja all großer Segen heraus, weil du so vieles gelernt hast durch dein unverstandenes Ertragen, kämpfen mit den schmerzhaften Zuständen, stetiges Wiederfinden der Hoffnung und von Puzzlesteinen der Lösung, die dich dann irgendwann in die neue Lage bringt ganz befreit herausvorzusteigen. Wie du es vllt nie so rasch und vollständig ohne diese Krankheit geschafft hättest. In dem Sinne, nur Mut, suche geduldig weiter und freu dich auf dein Lebensgefühl der Zukunft! Du wirst sagen:das war es alles Wert. Kann es also sein, dass Borreliose ein Katalysator ist, um die Liebe zu lernen? So würde sich aus dem Sinn die Lösung ergeben... Wo die bedingungslose Liebe ist, wird wohl nicht Mal die hartnäckigste Krankheit bleiben können. Die Zellen funktionieren dann einfach zu perfekt und gottgewollt.
      Ich selbst habe gemerkt mit dieser Krankheit, wie wenig ich mich selbst so gernhab, wie ich es mir von anderen wünsche. Stattdessen hab ich mich für jeden Fehler, verlernte Fähigkeit, Ungeschicklichkeit im Alltag selbst zerfleischt, mich geärgert oder tief geschämt. Dies ist jetzt vorbei fast, nachdem ich erkannt hab, wozu wir überhaupt auf dieser Erde leben: um Liebe zu lernen und anderen zu lehren (durch unsere Art zu sein). Also Leute, versuchts einfach, liebe Sachen zu euch zu sagen, euch selbst immer glühender zu lieben, dann kann es nur besser werden :)

      Delete